Am 9. Februar stimmen wir über die Berner Solar-Initiative der GRÜNEN ab. Diese Initiative sieht vor, dass auf geeigneten Dächern und Fassaden von Neubauten oder bei umfassenden Sanierungen das Potential von Sonnenenergie möglichst vollständig ausgeschöpft wird. Zusätzlich setzt sie eine Frist von 15 Jahren, bis 2040, für die Anpassungen von Bestandesbauten. Die genauen Kriterien für die Eignung, die Zumutbarkeit und den Umfang werden durch den Regierungsrat festgelegt.

Als Architekt bin ich der festen Überzeugung, dass dies möglich und dringend nötig ist. Dabei scheinen mir folgende Punkte wichtig:

  • Solarenergie wird nur verlangt, wenn sich ein Gebäude (Dach und/oder Fassade) dafür eignet.
  • Solaranlagen lassen sich heute ausgezeichnet in die Gebäudeerscheinung integrieren.
  • Für Kulturdenkmäler und Bauten in Landschaften und Ortsbildern von kant. oder nat. Bedeutung sind Ausnahmen vorgesehen.
  • Für Eigentümer:innen in schwierigen finanziellen Verhältnissen besteht die Möglichkeit, die Anlage durch Dritte realisieren zu lassen.
  • Die Engpässe im Stromnetz sollen kein Argument sein, um Solaranlagen nicht zu bauen. Vielmehr müssen wir die Netzbetreibenden unter Druck setzen, diese dringend zu beheben.
  • Auch Mieter:innen in Mehrfamilienhäusern profitieren, da der Strombezug aus der eigenen Solaranlage günstiger ist als Strom aus dem Netz.
  • Innert zweier Jahren hat eine Solarzelle den Strom produziert, der für ihre Herstellung nötig war.

Die Initiative sorgt dafür, dass wir die Nutzung der Solarenergie auf bestehender Infrastruktur vorantreiben, statt grosse Solarparks in unberührte Landschaften zu bauen. Mit dem Ausbau dieser erneuerbaren Energieform schützen wir unser Klima und machen einen wichtigen Schritt hin zu einer sicheren Energieversorgung.

Deshalb am 9. Februar, JA zur Initiative, JA zum Gegenvorschlag und bei der Stichfrage: Kreuz bei der Initiative.

Thomas Feider, Architekt Msc. ETHZ, Mitglied der Hochbaukommission

GRÜNE Ostermundigen
www.gruene-ostermundigen.ch

Dieser Artikel erschien in der Bantigerpost am 29. Januar 2025